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Interview: Romanrecherche

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Gina Mayer hat schon viele Bücher veröffentlicht – für Jugendliche und für Erwachsene. Die meisten spielen in der Vergangenheit. Ihr aktueller Roman “Das Maikäfermädchen” ist im Nachkriegsdeutschland angesiedelt. Ich habe Gina befragt, wie sie sich beim Schreiben in diese Zeit versetzt hat.

Dein neuer Roman hat – wie viele deiner Bücher – einen geschichtlichen Hintergrund. Wie gehst du vor, wenn du ein solches Buch schreibst?

Gina Mayer: Ich arbeite leider nicht sehr strukturiert, sondern fürchterlich chaotisch. Statt erstmal in Ruhe zu recherchieren und dann mit dem Schreiben zu beginnen, stürze ich mich Hals über Kopf in die Geschichte. Meistens stehen schon die ersten Kapitel, bis ich Zeitzeugen und Fachleute gefunden habe, die mir weiterhelfen können. Und bei den Interviews und Gesprächen fallen mir dann meine ganzen Irrtümer auf. Dann fängt das Überarbeiten und Streichen an.

Wie findest du dich beim Schreiben in die jeweilige Zeit ein – gerade auch sprachlich?

Gina Mayer: Indem ich sehr viele Texte und Bücher lese, die in der Zeit entstanden sind, über die ich schreibe.

Beim Lesen deines neuen Romans merke ich, dass du sehr viel recherchiert hast. Was sind bei dieser Arbeit deine Recherchequellen?

Gina Mayer: Wenn es irgendwie geht, versuche ich Zeitzeugen zu finden, die das Ganze noch miterlebt haben. Je weiter die Geschichte zurückliegt, desto schwieriger wird das natürlich – und desto unzuverlässiger sind auch die Berichte. Inzwischen gibt es auch im Internet viele Zeitzeugenarchive. Das ist eine große Hilfe, wenn man ein Gefühl für eine Zeit bekommen will. Verlassen sollte man sich aber nicht unbedingt auf diese „erzählte“ Geschichte – die Erinnerung trügt bekanntlich oft. Ich überprüfe die Berichte immer in Stadt- und Facharchiven und lese natürlich auch viel Fachliteratur.

Was war deine “härteste Recherche-Nuss” bei deinem neuen Buch?

Gina Mayer: Im Grunde sind es immer irgendwelche Kleinigkeiten, die am meisten Zeit und Nerven kosten. Wie teuer war 1945 ein Pfund Butter, welche Strafe hätte einen Schmuggler erwartet, wenn man ihn mit vier Kilo Kaffee an der Grenze erwischt hätte, wie stand der belgische Franc zur Reichsmark? Bei solchen Fragen nützen einem leider auch Zeitzeugen wenig, die haben diese Details nämlich meistens auch vergessen. Da muss man selbst in den Heuhaufen tauchen und nach der Stecknadel suchen.

Danke für das Gespräch!

Foto: Sibylle Pietrek

Hier ist eine Rezension des Romans “Das Maikäfermädchen” .


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